Der Konvent der Suevia Pannonica tagte in Stuttgart im Haus der Heimat

Nachdem Dr. Johann Till, der Vorsitzende der Suevia Pannonica, Vereinigung Ungarn­deutscher Akademiker e.V. am 16. November, die Anwesenden begrüßt hatte, bat er die Teilnehmer eine Schweigeminute einzulegen. Im Jahre 2019 verstarben die Mitglieder Tibor Jakab und Franz Wesner. Der Vorsitzende erwähnte, dass Tibor Jakab ein stets hilfsbereiter, freundlicher Bundesbruder war. Franz Wesner setzte sich aktiv für die Vereinigung ein, er half maßgeblich bei unserer ungarischen Veröffentlichung von Johann Weidleins wichtiger Arbeit „Geschichte der Ungarndeutschen in Dokumenten 1930-1950“ und bei der deutschsprachigen Veröffentlichung von Béla Bellérs fundierter Arbeit „Vom Volksbildungsverein zum Volksbund“. Franz Wesner wurde mit 17 Jahren zusammen mit seiner 18 Jahre alten Schwester zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion verschleppt. Seine Schwester überlebte die Tortur nicht. So wurde die Verschleppung für Franz Wesner ein im ganzen Leben ihn begleitetes, nicht heilendes Trauma.

Die Geschäftsführende Vorsitzende Katharina Eicher Müller gab einen kurzen Überblick über den aktuellen Mitgliederstand und teilte mit, dass die Suevia drei neue Mitglieder gewinnen konnte. Der Vorsitzende gab eine Ausführung zu der Geschichte der Suevia-Förderpreise, die von der Suevia Pannonica für ungarndeutsche Studenten, als Anreiz zu Aktivitäten für die Volksgruppe ins Leben gerufen wurde. Die Auswahl der Förderpreise geschah nach Empfehlun­gen von ungarndeutschen Vereinen in Ungarn und unseren eigenen Mitgliedern. Die Förderpreis­vergabe wurde wegen der Vermeidung der Doppelförderung eingestellt, nachdem die LdU in Budapest anfing, Preise für ungarndeutsche Studenten zu vergeben. Bei der Finanzierung des Studiums in Deutschland oder Österreich machte die Suevia Pannonica die Erfahrung, dass die Geldzuwendung der Stipendien von der DAAD eine viel größere Summe bedeutete, mit der die Vereinigung nicht konkurrieren konnte. Heutzutage haben die Studenten in Ungarn eine vielfältige Möglichkeit, im europäischen Ausland mit einem Stipendium zu studieren. Deshalb investierte die Vereinigung in Bücher von Béla Bellér und Johann Weidlein. Zur Zeit wird die Herausgabe des Buches von Gonda Gábor: „Kitaszítva“ (Ausgestoßen) mit einem Umfang von etwa 450 Seiten, vorbereitet.

Nach dem Bericht der Kassenprüfung von Günter Schumacher, wurde der Vorstand einstim­mig entlastet. Es konnten in der Prüfung keine Beanstandungen festgestellt werden und der Kassenprüfer berichtete über eine gesunde finanzielle Situation.

Danach stand die Wahl an der Tagesordnung. Der Konvent sprach sich einstim­mig für die Nominierten aus. So besteht der aktuelle Vorstand der Suevia Pannonica aus den folgenden Personen: Vorsitzender: Johann Till, Geschäfts­führende Vorsitzende: Katharina Eicher-Müller, Mitglieder: Franz Seidl, Reinhard Tafferner, Prof. Dr. Josef Schwing, Eva Till-Rudolph, Krisztina Kaltenecker-Dürr und Anita Glass.

Es wurde angeregt, die Jahrgänge des „Archiv der Deutschen aus Ungarn“ zu digitalisieren und für Interessierte oder Forscher ins Internet zu stellen. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Uwe Engelhard informierte über die kommende Ausstellung in Gerlingen, die zwischen dem 19. Januar und 13. Februar 2020 zum Thema Verschleppung und Zwangsarbeit im Rathaus zu besichtigen wird. Am Nachmittag hielt den Festvortrag Krisztina Kaltenecker mit der Überschrift „Vom Entstehen ungarndeutscher Gemeinschaften in Hessen. Irma Steinsch und die Heimatvertriebenen 1948–1960“.

Katharina Eicher-Müller